Tageskilometer : 102.8km / Gesamtkilometer : 2’725.8km / reine Fahrzeit: 2h11min
Heute sind wir ohne einen wirklichen Plan in die See gestochen. Einfach nordwärts fahren und falls wir auf dem Weg was interessantes sehen halten wir an. Wir hatten zwar ein Papiliorama auf dem Radar, ob daraus was wird, wussten wir noch nicht. Als ich das Schild eines Automuseums sah, stand für mich das erste Zwischenziel fest. Ebendieses Museum.
Dort angekommen, standen wir vor einer Halle, von der man nicht erwarten würde, hier ein Museum vorzufinden. Doch wir waren richtig. Im Automobilmuseum der Vendée (das Departement, in dem wir uns momentan bewegen) kann man rund 160 Fahrzeuge betrachten. Bei der Sammlung handelt es sich um eine Familiensammlung, die im Jahr 1939 gestartet wurde. Bis heute stossen neue Fahrzeuge dazu. Das älteste Auto, das wir zu Gesicht bekamen, war ein Auto aus dem Jahre 1885. Dieses wurde noch mit Dampf (!) betrieben. Danach steigerte sich die Sammlung chronologisch nach der Zeit. Es werden vorwiegend Fahrzeuge von französischen Herstellern gezeigt.
Mich überraschte sehr, dass man anfangs keine Citroën zu Gesicht bekam. Als ich dann endlich einen entdeckte (aus dem Jahre 1923), war auch klar wieso. Citroën wurde erst 1919 gegründet(gem. dem Beschrieb beim Auto) und war somit nicht ganz zu solchen Pionierzeiten wie Peugeot und Renault unterwegs. Von Renault sah man viele Taxis der Stadt Paris. In Paris wurden die ersten Taxis im Jahr 1904 in Betrieb genommen. Anfangs noch mit Skepsis, wenn man jedoch die Zahlen der Bestellungen bei Renault betrachtet, haben sich diese sehr schnell durchgesetzt. Im Jahre 1906 wurden bereits 1'500 Exemplare geliefert. Dies ist für die damalige Zeit enorm!
Erste Ausführung der Renault Taxi für Paris: Bild von Philippe Wegmann
Citroën aus dem Jahre 1939: Bild von Philippe Wegmann
Auch konnte man Prototypen von Fahrzeugen sehen, die man heute kennt, jedoch nicht in der Form wie man sie hier sehen konnte! Eine sehr interessante Ausstellung!
Prototyp des Renault Mégane Siemens aus dem Jahre 1977: Bild von Philippe Wegmann
Am Ende der Ausstellung hatte es Flyer von anderen Museen in der Region, hier entdeckte ich einen Wasserturm. Dieser hat eine Aussichtsplattform. Klarer Fall von einem nächsten Zwischenziel!
Da angekommen, staunten wir nicht schlecht wie hoch ein solcher Turm überhaupt ist. Wir staunten so stark, dass wir vergassen ein Foto von unten zu machen! Der Wasserturm heisst Kulmino, Wasserturm selbst Château d’eau. Deshalb der Titel.
Nach der Billeterie, wie es hier immer so schön heisst, wurde zuerst ein kleiner Einblick in die Landschaft gegeben, und wie hier Energie gewonnen wird.
Anschliessend kann man sich in einem Lift ins 4. Geschoss fahren lassen. Wohlgemerkt bestehen zwischen dem Geschoss 0 und 4 - 70 Meter Höhenunterschied. Also eine lange Liftfahrt für 4 Stockwerke!
Oben angekommen empfing uns vor der Aussichtsplattform bereits wieder eine kleine Ausstellung. Hier wird die Entstehung der Landschaft, die einst ein Moor war beschrieben. Um das Moor zu entwässern, wurden kleine Gräben um das Landstück, das man nutzen wollte, gegraben damit das Wasser in diese hinein rinnt. Diese kleinen Gräben wurden dann in grösseren Gräben zusammengeführt, welche dann ins Meer führten, oder dies immer noch tun. Die Dünen an der Küste wurden mit künstlich angepflanzten Wäldern befestigt. So wandern diese nicht mehr und man ist auch vom Meer selbst geschützt. Da sich jeder Bauer seine eigenen Felder entwässern musste, sind die Höfe sehr weitläufig verteilt. Die Wege die zu den Höfen führen, sind vermutlich durch die Aushebungen entstandene Dämme, die einen sicheren Untergrund für die Fuhrwerke bildeten. Aus diesem Grund sind diese oft geschlängelt. Der Verlauf wurde bis heute beibehalten. So, jetzt reicht's mit Informationen über die Umgebung und wir treten auf die Aussichtsplattform hinaus:
Eine wunderbare Weitsicht! : Bild von Philippe Wegmann
Bild von Philippe Wegmann
Bild von Philippe Wegmann
Route vom 11. August gem. Zwischenzielen und ohne Maut